»LUNAR GATE«
#VIDEO, #STILL IMAGE

INFO
Lunar Gate
In Lunar Gate, we encounter an architectural fragment—a moon temple set within the dense vegetation of a Mediterranean macchia. The scene unfolds at dusk, a moment suspended between dissolution and emergence, between the visible and the intuited. The composition evokes archetypal notions of transition: threshold spaces where cultural memory and individual projection begin to blur.
The temple appears at once sacred and emptied—an emblem resistant to definitive reading. Its classical geometry stands in tension with the wildness of the surrounding landscape, as well as with visible traces of human presence: graffiti, discarded objects, weathered surfaces. These signs of use anchor the image in the present without reducing it to the mundane. Instead, they suggest a dual temporality—one that gestures toward an imagined past order, and another that understands the present as a layered, permeable condition.
Lunar Gate does not attempt a nostalgic reconstruction. Rather, it opens a contemplative space in which ruin, ritual, and the everyday coexist—not as opposites, but as simultaneous modes of presence. It is an image that withholds as much as it reveals—and in that restraint, holds its charge.
LINK TO THE VIDEO: https://youtu.be/MA1-iykBtYw
DEUTSCH:
Lunar Gate
In Lunar Gate begegnet uns ein architektonisches Fragment – ein Mondtempel, eingefasst von der dichten Vegetation einer mediterranen Macchia. Die Szene liegt im Zwielicht der Dämmerung, einem Moment zwischen Auflösung und Formwerdung, zwischen Sichtbarem und Vermutetem. Die Komposition evoziert archetypische Vorstellungen vom Übergang: Schwellenräume, in denen sich kulturelles Gedächtnis und individuelle Projektion überlagern.
Der Tempel wirkt zugleich sakral und entleert – ein Symbol, das sich jeder eindeutigen Lesart entzieht. Seine klassische Geometrie steht in Spannung zur Wildheit der ihn umgebenden Natur, ebenso wie zu den Spuren menschlicher Aneignung: Graffitis, Unrat, abblätternde Oberflächen. Diese Zeichen des Gebrauchs verorten das Motiv im Jetzt, ohne es vollständig zu banalisieren. Vielmehr scheinen sie das Bild mit einer doppelten Zeitlichkeit zu durchdringen: einer, die auf eine vergangene, idealisierte Ordnung verweist, und einer, die die Gegenwart als sedimentierte, durchlässige Schicht begreift.
Lunar Gate stellt keine nostalgische Rekonstruktion her. Stattdessen entfaltet sich ein kontemplativer Raum, in dem Ruine, Ritual und Alltag nicht gegensätzlich gedacht werden, sondern als gleichzeitige Modi von Präsenz. Es ist ein Bild, das weniger zeigt als andeutet – und gerade darin seine Spannung hält. LINK ZUM VIDEO: https://youtu.be/MA1-iykBtYw
